Champagner Herstellung
Wie wird Champagner hergestellt? Die Kunst hinter dem prickelnden Luxus

Champagner ist mehr als nur ein edles Getränk – seine Herstellung ist eine Kunstform, die jahrhundertealte Handwerkskunst mit modernem Know-how verbindet. In diesem Beitrag tauchen wir tief in die faszinierende Welt der Champagner Herstellung ein.
So funktioniert die traditionelle Champagner Herstellung – von der Lese bis zur zweiten Gärung
Die Champagner Herstellung beginnt mit der sorgfältigen Lese klassischer Rebsorten wie Chardonnay, Pinot Noir und Pinot Meunier. Diese Trauben werden meist früh gelesen, um ausreichend Säure und Frische zu erhalten – essenziell für den späteren Charakter des Schaumweins.
Das Besondere: Die sogenannte „Méthode Champenoise“ schreibt vor, dass die zweite Gärung direkt in der Flasche stattfindet. Hierzu wird dem Grundwein eine Mischung aus Zucker und Hefe zugegeben, die sogenannte „Liqueur de Tirage“. Die Flaschen werden anschließend verschlossen und lagern für mindestens 15 Monate – oft sogar deutlich länger – auf der Hefe.
In dieser Phase entsteht das berühmte CO₂ – das, was später als feine Perlage ins Glas kommt. Ein kleiner Fehler, der dennoch oft übersehen wird: Viele glauben, Champagner sei einfach nur „teurer Sekt“, dabei steckt ein ganz eigener, streng kontrollierter Prozess dahinter.

Traditionelle vs. moderne Methoden der Champagner Herstellung
Auch wenn die Champagner Herstellung streng reguliert ist, gibt es Spielräume: Neben der traditionellen Flaschengärung experimentieren einige Häuser mit innovativen Ansätzen – etwa in Bezug auf Dosage, Hefekontakt oder Ausbau.
Allerdings bleibt die klassische Methode das Maß der Dinge. Tankgärung, wie sie bei einfachem Sekt angewandt wird, ist in der Champagne nicht erlaubt. Das garantiert ein Qualitätsniveau, das weltweit einzigartig ist. Und das schmeckt man: Die Perlage ist feiner, die Textur cremiger, das Aromenspektrum vielschichtiger – von Zitrus und Apfel bis hin zu Brioche und gerösteten Nüssen.
In dieser Hinsicht gleicht Champagner auch einem Naturwein: Handwerk, Zeit und ein respektvoller Umgang mit der Natur prägen das Ergebnis.
Die Rolle der Hefe in der Champagner Reifung
Ein zentrales Element der Champagner Herstellung ist die Hefelagerung. Während der Reifung auf der Hefe (Autolyse) entstehen komplexe Aromen: Noten von Toast, Mandel, Hefegebäck oder sogar Salzkaramell. Je länger der Champagner auf der Hefe liegt, desto intensiver werden diese Nuancen.
Nach der Reife folgt das Rütteln (Remuage) – ein manueller oder mechanischer Prozess, bei dem die Hefe in den Flaschenhals wandert. Danach wird degorgiert: Der Hefepfropfen wird entfernt und die Dosage bestimmt den finalen Stil – von Brut Nature (ohne Zuckerzusatz) bis Demi-Sec (deutlich süßer).
Ein funfact: Manche Winzer:innen lassen ihre Cuvées über 10 Jahre reifen – das ist viel Geduld, aber lohnt sich absolut!
Champagner Herstellung: Stilvielfalt von Brut Nature bis Rosé
Die Champagner Herstellung bringt eine Vielzahl an Stilen hervor – beeinflusst von Rebsorten, Dosage und Ausbau. Brut Nature steht für kompromisslose Trockenheit, Extra Brut für dezente Eleganz. Brut, der Klassiker, überzeugt mit ausgewogener Frische. Rosé-Champagner entsteht durch kurze Maischestandzeiten dunkler Trauben oder durch Cuvetierung mit Rotwein – ein kleines Detail mit großer Wirkung.
Auch Blanc de Blancs (nur weiße Trauben) und Blanc de Noirs (weiße Schaumweine aus dunklen Trauben) sind Ausdruck der Vielfalt, die Champagner bieten kann. Jeder Stil hat seine eigene Persönlichkeit – und das macht die Champagner Herstellung so faszinierend.

Hinter den Kulissen: Nachhaltigkeit in der Champagner Produktion
Auch in der Champagne halten Themen wie Biodynamie, nachhaltige Landwirtschaft und Naturwein-Philosophien Einzug. Immer mehr Häuser verzichten auf Herbizide, reduzieren Schwefeleinsatz und fördern Artenvielfalt im Weinberg.
Klingt bekannt? Genau – die Parallelen zur Naturweinbewegung sind kein Zufall. Viele junge Produzent:innen wagen sich an eine neue Champagner Herstellung, bei der Terroir und Handarbeit im Fokus stehen. Und das spiegelt sich im Geschmack wider: authentisch, lebendig und überraschend individuell.
Besonders spannend wird es, wenn man sich die verschiedenen Herkunftsbezeichnungen innerhalb der Champagner Herstellung anschaut:
Winzerchampagner (RM – Récoltant-Manipulant): Diese Champagner stammen von Winzer:innen, die ihre Trauben selbst anbauen, verarbeiten und abfüllen. Meist kleine, familiengeführte Betriebe mit starkem Terroirbezug – das ist Champagner mit Charakter.
Handelsmarken (NM – Négociant-Manipulant): Hier kaufen größere Häuser Trauben oder fertigen Grundwein zu und verarbeiten diesen weiter. Bekannte Marken wie Moët & Chandon oder Veuve Clicquot gehören in diese Kategorie.
Kooperativen-Champagner (CM – Coopérative de Manipulation): Mehrere Winzer:innen schließen sich zu einer Genossenschaft zusammen, verarbeiten gemeinsam ihre Trauben und vermarkten sie unter einem einheitlichen Label.
Récoltant-Coopérateur (RC): Der Winzer oder die Winzerin ist Teil einer Kooperative, vertreibt den Champagner aber unter eigenem Namen. Eine spannende Mischform!
Société de Récoltants (SR): Zwei oder mehr Winzer:innen produzieren gemeinsam Champagner aus ihren eigenen Trauben – häufig Familienbetriebe.
Diese Kürzel findest du meist auf dem Rückenetikett – und sie verraten dir viel über die Philosophie hinter dem Champagner. Wer’s individuell, handwerklich und terroirbetont mag, ist mit einem Winzerchampagner oft bestens beraten.