Weinbaugebiete Deutschland: Die Vielfalt Deutscher Weinkultur
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Deutschland, ein Schatzkästlein für Weinliebhaber weltweit, birgt in seinen 13 Weinanbaugebieten mit ca. 103.000 Hektar Rebfläche und 16.000 Winzer:innen eine beachtliche Fülle an Traditionen, Kulturen und verschiedenen Terroirs. Bereits die Römer brachten den Weinbau ins Land, und im Mittelalter wurde er zu einem wichtigen Wirtschaftszweig. Heute ist Deutschland eines der führenden Weinbauländer der Welt. Von den Steillagen der Mosel, Heimat des weltberühmten Rieslings, bis zu den Hügeln am Kaiserstuhl im südlichen Baden, wo hauptsächlich Burgunder Rebsorten dominieren, findet man eine facettenreiche Bandbreite an Weinen unterschiedlichster Arten und Stile. Erfahre mehr über die Weinbaugebiete Deutschlands in diesem Artikel.
Wie heißen die 13 Weinanbaugebiete Deutschlands?
In Deutschland gibt es insgesamt 13 Weinanbaugebiete, die sich in ihrer Lage, ihrer Geologie, ihrem Klima und ihren Rebsorten unterscheiden. Jedes Gebiet hat seinen eigenen Charakter, ihre Geschichten und seine eigenen Spezialitäten – von der Nordsee bis zu den Alpen. Sie nennen sich Ahr, Mittelrhein, Mosel, Rheingau, Nahe, Rheinhessen, Pfalz, die Hessische Bergstraße, Baden, Würtemberg, Franken, Saale-Unstrut und Sachsen.
Die nördlichsten Weinbaugebiete sind die Ahr und der Mittelrhein. Sie liegen im Bundesland Nordrhein-Westfalen und erstrecken sich entlang der beiden Flüsse. Die Ahr ist für ihre Rieslinge bekannt, der Mittelrhein für Riesling und Spätburgunder. Südlich des Mittelrheins liegen die Weinbaugebiete Rheingau, Hessische Bergstraße und Nahe. Sie liegen im Bundesland Hessen und erstrecken sich entlang des Rheins und seiner Nebenflüsse. Die Weinbaugebiete sind bekannt für ihre hochwertigen Riesling-Weine.
Im Süden Deutschlands liegen die Weinbaugebiete Pfalz, Baden und Württemberg. Sie liegen in den Bundesländern Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern. Die Weinbaugebiete sind bekannt für ihre große Vielfalt an Rebsorten, darunter Riesling, Spätburgunder, Weißburgunder, Grauburgunder, Chardonnay, Sauvignon Blanc und Merlot.
Die Krone des deutschen Weinbaus lässt sich schwer auf einen einzelnen Kopf setzen. Das Rheingau, wo Rieslinge in ihrer elegantesten Form erstrahlen, kann mit Recht als Königreich der Weißweine gelten.
Was sind die größten Weinanbaugebiete in Deutschland?
Rheinhessen ist das größte Weinanbaugebiet in Deutschland. Tatsächlich ist ein Fünftel der Region, welche auch die waldärmste Deutschlands ist, mit Rebstöcken bepflanzt. Oha! Es liegt im Südwesten des Landes und erstreckt sich entlang des Rheins. Insgesamt werden ca. 2,5 Millionen Hektoliter Wein von 6000 Winzern produziert. Das Gebiet ist bekannt für seine fruchtbaren Böden und sein mildes Klima, dennoch liegt die Region in der Weinbauzone A und zählt damit zu den kühlen Weinbauklimaten. Das Weinbaugebiet beheimatet rund 24 Großlagen und 423 Einzellagen.
Bereits 20 v. Chr. hat man in Rheinhessen schon Wein produziert, die älteste Lage Deutschlands befindet sich ebenfalls in Rheinhessen und nennt sich Niersteiner Glöck. In Rheinhessen wird vor allem Weißwein aus den Rebsorten Riesling, Müller-Thurgau, Grauburgunder, Weißburgunder und Silvaner angebaut – rund 72% der Gesamtproduktion geht auf Weißwein. Zu den Roten gehören Dornfelder, Spätburgunder und Blauer Portugieser.
Das zweitgrößte Weinbaugebiet ist mit rund 228 km² die Pfalz. Das Gebiet, welches südlich von Rheinhessen liegt, ist bekannt für seine sonnigen Lagen und sein mildes Klima. Tatsächlich erhält die Pfalz jährlich durchschnittlich 1800 Sonnenstunden, so dass nach Werbeaussagen ein fast mediterranes Klima herrscht. In der Pfalz werden von rund 3600 Weinbaubetrieben insgesamt 78 Weiße und 53 Rote Rebsorten angebaut – hauptsächlich sind das Riesling, Müller-Thurgau, Spätburgunder und Weiß- und Grauburgunder, Chardonnay, Muskateller und Scheurebe. Am Weingut Lingenfelder findet man sogar den seltenen Morio-Muskat, eine natürliche Kreuzung von Muskateller und Silvaner. Probieren lohnt sich, Georg Lingenfelder keltert einen der besten Morio-Muskat der Region. Die Pfalz wird grundsätzlich in 25 Groß- und 325 Einzellagen betrieben.
Zahlen und Fakten aller Weinbaugebiete Deutschlands
In Deutschland gibt es 13 Weinanbaugebiete, die sich in ganz Deutschland verteilen. Die meisten Weinanbaugebiete befinden sich im Südwesten Deutschlands, in den Bundesländern Rheinland-Pfalz, Hessen und Baden-Württemberg. Die einzelnen Weinbaugebiete unterscheiden sich in ihren klimatischen Bedingungen, den Bodenverhältnissen und den angebauten Rebsorten. Dies führt zu einer großen Vielfalt an deutschen Weinen.
Die 13 deutschen Weinanbaugebiete:
Ahr: Die Ahr ist das nördlichste Weinanbaugebiet Deutschlands. Es liegt im Bundesland Nordrhein-Westfalen, am gleichnamigen Fluss Ahr. Im Ahrtal gedeihen einige der exzellentesten Spätburgunder Deutschlands, und das ist kein Zufall: Die Weinreben wachsen hier auf Schieferböden, die in Verbindung mit einem nahezu mediterranen Mikroklima im gesamten Tal ideale Bedingungen bieten. Rund 65% der rund 500 Hektar Rebfläche geht an die Rotwein Produktion.
Baden: Baden ist die viertgrößte Weinregion Deutschlands und beherbergt eine breite Vielfalt an Weinbaustilen und Rebsorten. Die Region hat eine Fläche von etwa 14.000 Hektar und produziert jährlich etwa 1,5 Millionen Hektoliter Wein. Im Vergleich zu anderen deutschen Weinregionen hat Baden eine relativ geringe Anbaufläche. Trotzdem hat die Region in letzter Zeit immer mehr Aufmerksamkeit von Weinkritikern und Verbrauchern bekommen, und gilt als eine der qualitativ hochwertigsten Weinregionen Deutschlands.
Franken: Die Weinregion Franken in Zahlen: Die Region beherbergt mehr als 6.000 Hektar Rebfläche und produziert jährlich etwa 1,2 Millionen Hektoliter Wein. Die Region ist in drei Bereiche unterteilt: Maindreieck, Steigerwald und Taubertal. Die meisten Weingüter befinden sich im Maindreieck und produzieren hauptsächlich Silvaner und Müller-Thurgau Weine. Insgesamt bietet Franken eine große Vielfalt an hochwertigen Weinen, die durch ihre typischen Merkmale und Eigenschaften überzeugen. Mit einer jährlichen Produktion von 1,2 Millionen Hektolitern Wein und mehr als 6.000 Hektar Rebfläche gehört die Region zu den wichtigsten Weinbaugebieten in Deutschland.
Hessische Bergstraße: Die Hessische Bergstraße liegt im Bundesland Hessen. Mit etwa 463 ha Anbaufläche ist es eines der kleinsten Weinbaugebiete Deutschlands. Sie ist bekannt für ihre Rieslingweine, die für ihre mineralische Note und ihre Finesse geschätzt werden.
Mittelrhein: Der Mittelrhein ist ein Weinanbaugebiet, das sich entlang des gleichnamigen Flusses Mittelrhein erstreckt. Es liegt im Bundesland Rheinland-Pfalz. Der Mittelrhein ist bekannt für seine Rieslingweine, die für ihre Frische und ihre mineralische Note geschätzt werden.
Mosel: Die Mosel ist das kleinste Weinanbaugebiet Deutschlands. Es liegt im Bundesland Rheinland-Pfalz. Die Mosel ist bekannt für ihre trockenen und vor allem Restsüßen Rieslingweine, die für ihre filigrane Struktur und ihre Mineralität weltweit gefeiert werden. Die Mosel umfasst eine Fläche von etwa 23.000 Hektar, von denen etwa 70% mit Rebstöcken bepflanzt sind. Es gibt mehr als 8.000 Weinbauern in der Region und etwa 200 Winzerbetriebe.
Nahe: Die Nahe ist ein Weinanbaugebiet, das sich entlang des gleichnamigen Flusses Nahe erstreckt. Es liegt im Bundesland Rheinland-Pfalz und hat eine Größe von 4239 Hektar Rebfläche. Die Nahe ist bekannt für ihre Rieslingweine, die für ihre Kraft und ihre Komplexität geschätzt werden. In der Nahe werden rund 75% Weißweine und 25% Rotweine erzeugt.
Pfalz: Die Pfalz ist eine der größten und produktivsten Weinregionen Deutschlands, sie umfasst eine Fläche von fast 25.000 Hektar und hat mehr als 7.000 Winzer. Die Region produziert jährlich etwa 3,5 Millionen Hektoliter Wein. In Bezug auf Bewertungen erhielten die Weine aus der Pfalz in letzter Zeit immer mehr Auszeichnungen und Bewertungen von renommierten Weinkritikern, was die Region und ihre Weine als eine der besten deutschen Weinregionen etabliert hat.
Rheingau: Der Rheingau ist ein Weinanbaugebiet, das sich entlang des Flusses Rhein erstreckt. Es liegt im Bundesland Hessen. Der Rheingau ist bekannt für seine Rieslingweine, die für ihre Eleganz und ihre Finesse geschätzt werden. Außerdem ist der Rheingau laut Gault&Millau der Mekka der Weinregionen in Deutschlands. Unter den besten 20 Weißweinen Deutschlands sind 4 aus dem Rheingau.
Rheinhessen: Die Weinregion Rheinhessen in Zahlen: Die Region beherbergt mehr als 17.000 Hektar Rebfläche und produziert jährlich etwa 4,5 Millionen Hektoliter Wein. Die Region ist in drei Bereiche unterteilt: Bergstrasse, Rheinhessen und Nierstein-Oppenheim. Die meisten Weingüter befinden sich im Bereich Rheinhessen und produzieren hauptsächlich Riesling und Silvaner Weine. Rheinhessen hat sich in den letzten Jahren auch als Ort für qualitativ hochwertige Rotweine etabliert und einige erfolgreiche Weingüter haben sich auf diese spezialisiert.
Saale-Unstrut: Saale-Unstrut ist das nördlichste Weinanbaugebiet Deutschlands. Es liegt im Bundesland Sachsen-Anhalt. Saale-Unstrut ist bekannt für seine trockenen Weißweine, die aus den Rebsorten Riesling, Müller-Thurgau und Weißburgunder hergestellt werden.
Würtemberg: In Württemberg werden eine Vielzahl an verschiedenen Rebsorten angebaut, die jedoch hauptsächlich auf die klimatischen und Bodenbedingungen der Region abgestimmt sind. Die Region beherbergt mehr als 16.000 Hektar Rebfläche und produziert jährlich etwa 3,5 Millionen Hektoliter Wein. Die Region ist in vier Bereiche unterteilt: Oberschwaben, Zabergäu, Tauberfranken und Württemberg. Die meisten Weingüter befinden sich im Bereich Württemberg und produzieren hauptsächlich Lemberger, Gutedel, Trollinger und Riesling Weine.
Sachsen: Das östlich gelegene Weinbaugebiet Sachsen ist mit 509 Hektar rebfläche eine der kleinsten und kühlsten Weinbaugebiete Deutschlands. In Meißen und um Elsertal, die zwei Bereiche in Sachsen, baut man neben Burgunder Rebsorten auch spannende PIWI Rebsorten an.
Was ist das beste Weinanbaugebiet in Deutschland?
Die Krone des deutschen Weinbaus lässt sich schwer auf einen einzelnen Kopf setzen. Das Rheingau, wo Rieslinge in ihrer elegantesten Form erstrahlen, kann mit Recht als Königreich der Weißweine gelten. Hier, zwischen den Pfälzer Hügeln und den Moselschleifen, findet man eine Schatztruhe an Weinbergen. Die Region ist bekannt für ihre vielfältigen Weine, die von Riesling über Spätburgunder bis hin zu Weißburgunder reichen. Das Rheingau soll der Mekka des deutschen Weins sein. Das belegen die Bewertungen des Gault&Millau. In den letzten zehn Jahren haben die Verkoster des Weinführers insgesamt 20 Weine mit 100 Punkten, der Höchstpunktzahl, benotet. Vier davon stammen aus dem Rheingau. Die Preisverleihung von Gault&Millau ist für die deutschen Winzer ein Ritterschlag.
Grundsätzlich geben Bewertungen und Punkte Hinweise auf qualitativ hochwertige Weine, dennoch bleibt das total subjektiv. Der heutige Weinmarkt ist immer noch von den Aspekten "mehr, schneller und besser" geprägt. Parker hier, Bewertungen dort - es entsteht eine Supermarkt-Mentalität, und die Verbraucher sitzen in der Falle. Schmeckt meinen Freunden ein 98 Punkte Nierstein Riesling oder bevorzugen sie lieber den 92 Punkte Chardonnay vom Kaiserstuhl. Gerade mit der Naturwein Bewegung erleben wir eine Revolution in der Deutschen Weinbranche und wir bewegen uns weg von diversen Ratings und Punkten.
Welches Bundesland ist bekannt für Wein?
Rheinland-Pfalz wird oft als das Herzstück des deutschen Weinbaus bezeichnet. Die Region beherbergt einige der bekanntesten Weinanbaugebiete, wie die Mosel, die Pfalz und das Rheingau. Die Steillagen an den Ufern der Flüsse bieten ideale Bedingungen für den Anbau von Riesling, der hier zu den besten der Welt zählt. Neben Riesling prägen auch Spätburgunder und Dornfelder die Weinkultur in Rheinland-Pfalz.